Jetzt kommen wir zur großen Frage: Wie gibt man dem Leben wieder einen Sinn? Wie schafft man es, aus dem dunklen Wald aus Depressionen, Verlusten, Rückschlägen und sinnlosen Beschäftigungen wieder heraus zu finden?
Was heißt das eigentlich… “Lebenssinn”? Das heißt, dass wir die Zusammenhänge im Leben erkennen. Dass wir das Gefühl haben, dass wir einen Wert für das Leben haben. Für unser Leben. Für das Leben Anderer. Das heißt, dass die Geschehnisse, so hart und grausam sie auch sein mögen, einen Sinn haben. Dass sie nicht “einfach so” passieren.
Vielleicht denkst du jetzt “Na toll, was soll denn zum Beispiel der Tod eines jungen Menschen für einen Sinn haben?” oder “Was soll das denn für einen Sinn haben, wenn ich immer wieder leiden muss und sich nichts daran ändert?”.
Es geht nicht darum, den Schmerz der negativen Erlebnisse zu verleugnen. Es geht nicht darum, “einfach nur das Positive zu sehen”. Es geht nur darum zu erkennen, dass ALLES, egal wie schlimm es auch aussehen oder sich anfühlen mag, immer auch etwas Positives zu Folge hat.
Deine Depression ist nicht sinnlos. Sie ist ein Weckruf deines Körpers, der dir sagt: “So kannst du dein Leben nicht weiterführen”.
Der Tod eines nahestehenden Menschen ist nie sinnlos. Ja, er ist schmerzhaft, aber er ist auch eine Erinnerung für die Angehörigen, wie wertvoll und vergänglich das Leben doch ist und dass man die Menschen in seinem Umfeld nie für selbstverständlich nehmen sollte.
Die selben Fehler immer wieder zu machen ist nicht sinnlos. Mit jedem Fehler wächst der Leidensdruck im Inneren. So lange, bis das Fass übergelaufen ist und derjenige erkennt: “So geht das nicht weiter! Ich werde mich ab jetzt darum kümmern!”
Leid zu erfahren, sich schlecht, niedergeschlagen, leer oder antriebslos zu fühlen ist nicht sinnlos.Es ist notwendig. Kein Gefühl kommt aus dem Nichts. Jedes Gefühl zeigt dir an, wo du in deinem Inneren gerade stehst. Wie sehr du dich selbst wertschätzt. Wie bewusst (oder eben unbewusst) du lebst.